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Deutschland spielte eine bärenstarke U17-Europameisterschaft. Mit Ausnahme des Endspiels kassierte der Nachwuchs des DFB in keiner Partie auch nur einen Gegentreffer und erreichte so souverän das Endspiel. Trotzdem wird ein bitterer Nachgeschmack des Turniers bleiben, auch weil in Deutschland seit dem WM-Titel der A-Elf und dem EM-Titel der U19 im vergangenen Jahr nur noch Pokale zählen. Und einen solchen konnten die Deutschen nicht gewinnen. Ganz im Gegenteil: Gegen Frankreich kamen sie im Endspiel heftig unter die Räder und verloren mit 1:4.

Edouard: Diesen Namen muss man sich merken

Die meisten Menschen, die Jugendturniere verfolgen, tun dies aus dem Wunsch heraus, die Stars der Zukunft schon hier entdecken zu können. Und im Finale der U17-EM zwischen den Deutschen und den Franzosen musste man nicht lange suchen, um den jungen Mann zu finden, der in Zukunft ein ganz großer Spieler werden könnte: Stürmer Odsonne Edouard. Er zerlegte die DFB-Junioren im Alleingang und deutete mehr als nur an, dass er bereit für Fußball auf dem allerhöchsten Niveau ist.

In der 40. Minute hatte er seinen ersten großen Auftritt, als er zum 1:0 für Frankreich traf. Deutschland musste mit dem Schock des Rückstands in die Kabine und hatte eigentlich nie richtig die Chance, sich von jenem zu erholen. Schon in der 48. Minute legte Edouard nach. Werder Bremens Eggestein konnte zwar knappe 120 Sekunden später den Anschluss erreichen, aber Edouard war noch nicht fertig mit Deutschland: In der 70. Minute erzielte er mit dem 3:1 seinen dritten Treffer an diesem Tag und sicherte Frankreich den Titel. Als Deutschlands Verteidiger Gül die Kugel in der 84. Minute ins eigene Netz bugsierte, war nicht nur die Niederlage, sondern auch eine Blamage perfekt. Unter dem Strich bleibt trotzdem die Erkenntnis, dass die U17 ein guter Jahrgang ist.