Veh „kritisiert“ Inui wegen Fairness

Da hat mal wieder einer gesagt, was in dem Moment wohl viele gedacht haben aber die meisten niemals sagen würden. Frankfurts Trainer Armin Veh heizte nach der 0:1-Niederlage gegen die Gladbacher eine große Diskussion zum Thema Fairness im Profisport an. Kann man einem eigenen Spieler nach dem Spiel vorwerfen, dass er sich in einer Situation nicht hat fallen lassen, als es einen Elfmeter hätte geben können?

Damit spielte er auf die 71. Minute der Partie an. Gladbachs Verteidiger Havard Nordtveit setzte zur Grätsche an, doch der Frankfurter Takashi Inui konnte mit einem Sprung der Sense ausweichen. Jeder im Stadion dachte sich: „Warum lässt der sich nicht fallen?!“

„Das wäre ein klarer Elfer gewesen. Inui hat ihn selbst verhindert, indem er zwei Meter hochspringt. Ich wäre da gefallen“, so Veh ehrlich. Doch heißt das nun, dass der Coach unfair ist und seine Kicker zu Schwalben ermutigt? „Nein. Das tue ich nicht, einen Spieler darauf hinzuweisen, dass er hinfällt. Inui ist halt nicht abgezockt. Zu grün“, so Veh etwas enttäuscht.

Heißt im Klartext, dass es für den Coach im Ernstfall kein Problem wäre, wenn seine Spieler sich fallen lassen anstatt weiterzuspielen. „Das war naiv von Inui“, so Frankfurt-Boss Heribert Bruchhagen. Von Seiten Nordtveits hört sich das natürlich ganz anders an: „Veh redet bestimmt ganz anders, wenn das ein gegnerischer Spieler machen würde. Ich habe auf jeden Fall großen Respekt vor Inui. Es gibt nämlich viele Spieler, die in dieser Situation den Kontakt gesucht hätten“, so der Verteidiger.

Inui selbst hatte seine ganz eigene Erklärung: „Ich bin so erzogen worden, dass man in jeder Situation Sportsmann ist. So kenne ich das aus Japan“, so der Japaner. Eigentlich ist ihm diese Einstellung hoch anzurechnen.

Teilweise gibt es Spieler, die 90 Kilo wiegen, einen durchtrainierten Körper haben und bei der leichtesten Berührung den sterbenden Schwan spielen. Den neutralen Zuschauer macht so etwas vor dem Fernseher verrückt und die Schiedsrichter geben meistens auch noch das Foul. Manche Spiele erinnern teilweise an das Schwalben-Training der italienischen Nationalmannschaft, aber diese Einstellung ist aus dem Profisport wohl kaum mehr wegzudenken.

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